Glasveredelung


Sandstrahlung

Die Glasoberfläche wird unter hohem Luftdruck mit Sandkörnern beschossen. Dadurch wird die glatte Oberfläche zerstört und wandelt sich in matte Oberfläche um. Gesandstrahlt wird überwiegend maschinell in einem Sandstrahlautomaten, indem eine Düse gleichmäßig die Glasoberfläche von oben nach unten abfährt. Bei individuellen Verläufen von klar nach matt kann auch von Hand gesandstrahlt werden. Teilflächige Sandstrahlung mit transparenten Bereichen kann durch zusätzliches Abkleben mit Abdeckfolie realisiert werden. Tiefensandstrahlungen sind mit speziellen Abdeckfolien ebenfalls möglich.

 

Vorteile der Technik:

Eine sehr robuste, einfache Technik. Flexibel einsetzbar und nahezu unzerstörbar. Sehr guter Sichtschutz. Besonders im Außenbereich oder als Haustürfüllung, geschützt im Isolierglas-Zwischenraum geeignet.

 

Nachteile der Technik:

Die mattierte Seite ist Schmutzempfindlich. In den Innenräumen, besonders bei Ganzglastüren eher ungeeignet. Abhilfe schafft dabei eine zusätzlich aufgebrachte Imprägnierung der Sandstrahl-Oberfläche.

Keramischer Siebdruck

Die Glasoberfläche wird mithilfe eines Siebes mit keramischer Farbe bedruckt. Anschließend wird die Farbe bei ca. 630°C in einem ESG-Ofen eingebrannt und die Glasscheibe gleichzeitig zu ESG (Einscheiben-Sicherheitsglas) vorgespannt. Dabei verbindet sich die keramische Farbe dauerhaft mit der Glasoberfläche. Die Technik eignet sich für eine industrielle Massenherstellung. Für jedes Motiv wird ein einzelnes Sieb hergestellt und belichtet. Beliebige Farbvarianten (nur einfarbig) sind möglich.

 

Vorteile der Technik:

Eine robuste, absolut schmutzunempfindliche Technik. Durch die eingebrannte, keramische Farbe, kratz-unempfindlich und UV-Stabil. Sehr detailreiche, scharfkantige Motivübertragung möglich. Besonders bei intensiv genutzten Einrichtungsgegenständen im Innenbereich, wie Glastischen, Glasduschen und Ganzglastüren geeignet.

 

Nachteile der Technik:

Bei Sonderanfertigung absolut ungeeignet. Jeweils nur eine Farbe bei größeren Herstellungsmengen möglich. Im Außenbereich nur mit Säure- und Laugenfesten, keramischen Farben oder bei VSG (Verbund-Sicherheitsglas) im Glaszwischenraum (zur Folie) dauerhaft beständig.

Keramischer Digitaldruck

Die Glasoberfläche wird mit einem Digitaldrucker über ein Vier-Farbsystem (ähnlich CMYK) über die feinen Düsen mit keramischen Farben besprüht (bedruckt). Anschließend wird die Farbe bei ca. 630°C in einem ESG-Ofen eingebrannt und die Glasscheibe gleichzeitig zu ESG (Einscheiben-Sicherheitsglas) vorgespannt. Dabei verbindet sich die keramische Farbe dauerhaft mit der Glasoberfläche.

 

Vorteile der Technik:

Eine robuste, absolut schmutzunempfindliche Technik. Durch die eingebrannte, keramische Farbe, kratz-unempfindlich und UV-Stabil. Mehrfarbige, individuelle Wunschmotive sind realisierbar. Für Innenräume sowie für Außenbereiche, vor allem bei Glastüren, Fassaden oder Zaunanlagen sehr geeignet.

 

Nachteile der Technik:

Leuchtende Farben sind leider nicht realisierbar (Rot = Ziegelstein-Rotbraun). Insgesamt ein gedecktes Farbbild sowie eine Weichzeichnung durch den Sprühdüsenauftrag der keramischen Farben. Im Außenbereich nur als VSG (Verbund-Sicherheitsglas) mit dem Druck zur Folie möglich. Kostenintensiv durch die individuelle Datenbearbeitung, Bemusterung und Abstimmung mit dem Hersteller.

UV - Direktdruck

Mit UV-Direktdruck lassen sich viele, unterschiedliche Oberflächen bedrucken. Die Glasoberfläche (bereits fertiges ESG/VSG-Glas) wird zuerst vorbehandelt und mit einem Digitaldrucker über ein Vier-Farbsystem (CMYK) mit den UV-reaktiven Tinten bedruckt. Nach Bedarf werden die Drucke zusätzlich mit Sperrlack beschichtet. Zusätzlich ist ein gespiegelter Digitaldruck mit Sperrschicht möglich. Die Farben werden anschließend in einem Ofen bei ca. 80°C gehärtet. 

 

Vorteile der Technik:

Besonders bei individuellen Motiven wie z.B. Fotodrucken geeignet. Sehr scharfkantige, detailreiche Motive mit sehr leuchtenden, originalgetreuen Farben möglich. Einsetzbar überwiegend in gut temperierten, trockenen Innenräumen ohne direkte UV-Einstrahlung z.B. als Küchenrückwand, Glastür oder Wandbild.

 

Nachteile der Technik:

Für Außenbereiche eher ungeeignet, da die Tinten auf Dauer nicht UV-Stabil sind. Die bedruckte Seite möglichst immer zur Wand positionieren, da diese sehr Kratzempfindlich ist. Durch die unzureichende Verbindung der Tinten mit der Glasoberfläche, kann die Verglasung nicht als VSG (Verbund-Sicherheitsglas), sondern als VG (Verbundglas) realisiert werden. Kann unter bestimmten Umständen delaminieren.

Roller Coating

Bei Roller Coating (Walzenauftrag) werden die Flachgläser über eine spezielle Maschine mittels einer Walze mit keramischen Farben gleichmäßig und einfarbig lackiert. Anschließend wird die Farbe bei ca. 630°C in einem ESG-Ofen eingebrannt und die Glasscheibe gleichzeitig zu ESG (Einscheiben-Sicherheitsglas) vorgespannt. Dabei verbindet sich die keramische Farbe dauerhaft mit der Glasoberfläche. Die Technik eignet sich für Kleinserien sowie die industrielle Massenherstellung.

 

Vorteile der Technik:

Eine robuste, absolut schmutzunempfindliche Technik. Durch die eingebrannte, keramische Farbe, kratz-unempfindlich und UV-Stabil. Besonders für großflächige, in Innenräumen sowie Außenbereichen befindlichen Flächen, als Glasverkleidungen für Glaswände, Glasfronten bei Möbeln oder bei Glasfassaden geeignet. Keramische Farbe kann exakt nach RAL-Vorgabe lackiert werden.

 

Nachteile der Technik:

Nur eine einfarbige Oberflächenlackierung möglich. Umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten nur in Verbindung mit weiteren Techniken möglich. Im Außenbereich die lackierte Seite zur Wand positionieren. Bei VSG (Verbund-Sicherheitsglas) im Glaszwischenraum (zur Folie) dauerhaft beständig.